UBS-Aktionäre wappnen sich für Ernstfall: Hohe Kapitalauflagen könnten auf Sergio Ermotti und seine Bank zukommen

UBS-Aktionäre wappnen sich für Ernstfall: Hohe Kapitalauflagen könnten auf Sergio Ermotti und seine Bank zukommen

UBS vor regulatorischer Zerreißprobe: CEO Ermotti warnt vor Kapitalanforderungen – Aktionäre in Sorge

Die UBS, die größte Bank der Schweiz, steht vor einer entscheidenden Phase: Die Schweizer Regierung plant, neue Kapitalvorschriften einzuführen, die die Bank dazu verpflichten könnten, bis zu 40 Milliarden US-Dollar zusätzliches Eigenkapital vorzuhalten. Diese Maßnahmen sollen die Stabilität des Finanzsystems nach der Übernahme der Credit Suisse im Jahr 2023 stärken. Doch sowohl UBS-CEO Sergio Ermotti als auch die Aktionäre sehen darin erhebliche Risiken für die Wettbewerbsfähigkeit und Zukunft der Bank.

Hintergrund: Übernahme der Credit Suisse und regulatorische Reaktion

Im März 2023 übernahm die UBS die angeschlagene Credit Suisse für 3 Milliarden Schweizer Franken, unterstützt durch staatliche Garantien und Liquiditätshilfen. Diese Fusion machte die UBS zur einzigen global systemrelevanten Bank der Schweiz. Infolgedessen plant die Schweizer Regierung nun strengere Kapitalanforderungen, um das Finanzsystem widerstandsfähiger zu machen. Ein zentraler Vorschlag ist, dass die UBS ihre ausländischen Tochtergesellschaften vollständig kapitalisieren muss, was erhebliche zusätzliche Eigenmittel erfordern würde.

Ermottis Warnungen vor Überregulierung

Sergio Ermotti äußerte sich besorgt über die geplanten Vorschriften. Er warnte, dass zusätzliche Kapitalanforderungen von über 40 Milliarden US-Dollar die internationale Wettbewerbsfähigkeit der UBS gefährden könnten. Er betonte, dass solche Maßnahmen letztlich ausländischen Konkurrenten zugutekommen würden, da sie die UBS in ihrer globalen Rolle schwächen könnten. Ermotti forderte eine ausgewogene Regulierung, die die Stabilität gewährleistet, ohne die Innovationsfähigkeit und Wettbewerbsposition der Bank zu beeinträchtigen.

Aktionäre in Sorge

Die Aktionäre der UBS teilen die Bedenken des CEO. Sie befürchten, dass die neuen Kapitalanforderungen die Renditeaussichten schmälern und den Aktienkurs belasten könnten. Einige Investoren sehen in den geplanten Vorschriften ein Worst-Case-Szenario, das die Attraktivität der UBS als Investment beeinträchtigen könnte. Die Unsicherheit über die zukünftige Regulierung führt zu Nervosität an den Märkten.

Kompromissvorschläge der UBS

Um den regulatorischen Druck zu mindern, hat die UBS vorgeschlagen, den Anteil des Investmentbankings auf rund 30 Prozent des Gesamtgeschäfts zu begrenzen. Dieser Schritt soll die Risiken reduzieren und den Regulierungsbehörden entgegenkommen. Allerdings betonte das Finanzministerium, dass derzeit keine formellen Verhandlungen stattfinden und eine Kosten-Nutzen-Analyse der höheren Kapitalanforderungen geplant ist.

Politische Debatte und internationale Vergleiche

Die Diskussion über die Kapitalanforderungen findet vor dem Hintergrund internationaler Vergleiche statt. Ermotti wies darauf hin, dass eine übermäßige Regulierung die UBS gegenüber globalen Wettbewerbern benachteiligen könnte. Er betonte, dass die bestehenden Kapitalanforderungen bereits streng seien und die Bank in der Lage gewesen sei, die Credit Suisse zu übernehmen, was die Stärke des Schweizer Bankensystems unter Beweis stelle.

Ausblick: Entscheidung des Parlaments steht bevor

Die endgültige Entscheidung über die neuen Kapitalanforderungen liegt beim Schweizer Parlament. Die Regierung plant, im Juni einen Gesetzesentwurf vorzulegen. Bis dahin bleibt die Unsicherheit bestehen, und die UBS sowie ihre Aktionäre beobachten die Entwicklungen mit Sorge. Die kommenden Wochen werden entscheidend dafür sein, wie sich die regulatorische Landschaft für die UBS und den Schweizer Finanzplatz insgesamt gestalten wird.

Similar Posts